Der Posaunenchor Wittloge wurde im Jahre 1924 gegründet und kann somit auf eine fast 90jährige Vereinsgeschichte zurückblicken. Der Name entstammt dem Ortsteil im Norden der Gemeinde Hille, in welchem der Verein aktiv ist. In Hille existieren noch weitere 8 Posaunenchöre.
Das Repertoire reicht von evangelischer Kirchenmusik über Volkslieder bis hin zu traditioneller Marschmusik. Neben der Begleitung der Gottesdienste im Johannes-Gemeindehaus spielt der Verein auf Altengeburtstagen (ab dem 80. Lebensjahr), Hochzeiten und diversen anderen Veranstaltungen.
Jeder, der Interesse an diesem schönen Hobby hat, ist herzlich willkommen. Ob Trompete, Flügelhorn, Posaune, Tenorhorn oder Tuba - für jeden Geschmack ist etwas dabei. Die Übungsabende finden jeweils Donnerstags von 20.00 - 21.30 Uhr im Johannes Gemeinde-haus in Hille-Wittloge statt.
Der Chronik der ehemaligen Schule Wittloge ist zu entnehmen, daß im November 1919 ein "Verein für Jugendpflege Wittloge" gegründet wurde. Unter der Leitung des Lehrers Riechmann schloß sich eine Gruppe von 15 jungen Frauen und Männern zusammen, um in ihrer Freizeit zu singen und Theater zu spielen. Für die Übungsabende, die dreimal in der Woche stattfanden, bekam die Schule 1920 elektrisches Licht. Schillers "Wilhelm Tell" war das erste Theaterstück, das man im Sommer 1921 bei von Behren in Brennhorst aufführte. Der Verein war inzwischen auf 100 Mitglieder angewachsen. Vom Erlös der Aufführung wurde eine Bibliothek gegründet und die ersten Hörner für einen Posaunenchor angeschafft.
Fritz Wittemeier, Heinrich Schwentker, Heinrich Wittemeier und Hermann Finke waren dann 1924 die ersten Bläser, die auf der Hochzeit von Heinrich und Marie Schwentker zum ersten Mal an die Öffentlichkeit traten.
1928 wird erstmalig in der Schulchronik von einem Erntefest und einem Kaffeefest berichtet. Durch das Mitwirken von Gesangsverein und Posaunenchor war stets die musikalische Umrahmung einer jeden Veranstaltung gesichert. Die durch den Krieg ruhende Chortätigkeit wurde im Frühjahr 1946 wieder aufgenommen. Ab 1947 übernahm der Posaunenchor die musikalische Begleitung der Gottesdienste, die zunächst bei Niedernolte für den nördlichen Teil der Gemeinde stattfanden. Auch an Beerdigungen wurde, wie schon vor dem Kriege, wieder teilgenommen. Unsere älteren Mitbürger freuen sich seit jeher auf das traditionelle Geburtstagsständchen, welches ihnen der Posaunenchor vom 80. Geburtstag an bringt.
Es war ein ungeschriebenes Gesetz, daß der jeweilige Lehrer an der Schule auch die Leitung des Chores innehatte. 1952 übernahm August Rüter diese ehrenamtliche Tätigkeit, die er dann 33 Jahre ausübte. Sein Nachfolger Wilhelm Schwenker übte das Ehrenamt exakt genau so lange aus. 2018 übergab er den Vorsitz an Jens Krentscher. Wenn eine alte Lebensweisheit besagt: "Nicht das Beginnen einer Sache ist allein wichtig, sondern das Durchhalten", dann trifft dieses für August Rüter sowie Wilhelm Schwenker in ganz besonderem Maße zu. Ihrem unermüdlichen Wirken in dieser langen Zeit ist es unter anderem zu verdanken, daß es heute noch einen Posaunenchor im Hiller Norden gibt.
Text: Walter Gerdsmeier
Hier geht es zum Artikel zum 100-jährigen Jubiläum des Posaunenchores.