Von Fall zu Fall kann es auch mal düster, gruselig, mysteriös oder gar mörderisch zugehen. Schließlich treibt das Böse sein Unwesen, das den Menschen auch innewohnt. Manch einer lässt es im Verborgenen, andere wieder leben es aus. Dabei müsste man sich nur an die zehn Gebote halten und Missgunst, üble Nachrede, Betrug, Mord und Totschlag hätten keine Chance. Oder man müsste den sieben Todsünden aus dem Wege gehen, die mit miesen Charaktereigenschaften gekoppelt sind: Hochmut, Geiz, Wollust, Zorn, Völlerei, Neid und Faulheit. Da bleiben einem bei dieser Lektüre dann Pickert oder westfälischer Schinken glatt im Halse stecken, ob nun in Bielefeld, Paderborn, Dortmund oder Bochum. Jede Ecke hat so ihre kleinen Geheimnisse, gelüftet und in einer Geschichte verpackt, mit einer Spur Ironie, einer Prise Zynismus, einem Hauch von Bissigkeit und einem winzigen bisschen Sarkasmus. Da und dort gibt es einen wahren Kern zu entdecken. Gutenachtgeschichten zum Selberlesen oder Vorlesen mit Gänsehauteffekt.
Andrea Gerecke lebt seit gut 20 Jahren in Westfalen, wo sie als freie Autorin und Journalistin tätig ist. Bekannt wurde sie insbesondere durch ihre Minden-Krimis. 2019 erschien im selben Verlag das Porträtbuch „Starke Frauen aus Westfalen“ – eine sorgsam ausgewählte biografische Rundschau auf einen facettenreichen Landstrich, geprägt von Unternehmerinnen, Sportlerinnen, Künstlerinnen, Politikerinnen, Wissenschaftlerinnen… in Vergangenheit und Gegenwart.
(„Unheimlich weihnachtlich! Böse Geschichten aus Westfalen“, Wartberg-Verlag GmbH, ISBN 978-3-8313-3010-2, 12 Euro)