Ausschlaggebend für die Beurteilung sind die im "Breitbandatlas" der Bundesnetzagentur gespeicherten Angaben zu den maximalen Bandbreiten in den einzelnen Regionen. Ein großer Teil der in Hille anzuschließenden Haushalte befindet sich im Hiller Norden. Hiervon ausgenommen ist die Ortschaft Mindenerwald. Grund hierfür ist der Netzausbau eines privaten Unternehmens im Jahr 2014. Dieses Unternehmen versorgt Mindenerwald derzeit über eine Richtfunkstrecke mit einem Internetzugang.
Diese Tatsache hat nun die Mindenerwälder Dirk Schumacher und Jens Krentscher auf den Plan gerufen. Sie befürchten, dass Mindenerwald mit den dortigen Siedlungen über Jahre vom schnellen Internet abgeschnitten sein wird, wenn es nicht gelingt, im Zuge der jetzt anstehenden Ausbauarbeiten ebenfalls mit Glasfaseranschlüssen versorgt zu werden.
Der private Anbieter informiert im Internet über die aktuell wählbaren Tarife. "Diese sind längst veraltet, vom Preis-Leistungsverhältnis nicht akzeptabel und größtenteils mit einer Begrenzung des Datenvolumens versehen", so Dirk Schumacher. Auf Nachfrage habe das Unternehmen ihm aktuell lediglich einen Anschluss mit maximal 16 Mbit/s angeboten. Ein Glasfaseranschluss ermöglicht ein Vielfaches an Geschwindigkeit. "Sofern uns zum jetzigen Zeitpunkt ein Anschluss an das schnelle Internet verwehrt bleibt, werden wir in den kommenden Jahren eine Abwanderung von Berufstätigen und jungen Menschen aus unserer Ortschaft erleben", befürchtet Jens Krentscher. "Bildschirmarbeitsplätze in den eigenen vier Wänden sind heute keine Seltenheit mehr. Streamingdienste werden immer intensiver genutzt. Eine eingeschränkte Bandbreite mindert die Lebensqualität".
Die Gründer der "Initiative Breitband Mindenerwald" stehen aktuell mit Vertretern der Kreis- und Gemeindeverwaltung sowie der Lokalpolitik im Kontakt. Um der Gemeindeverwaltung ein aktuelles Stimmungsbild aus Mindenerwald liefern zu können, wurde eigens eine Internetseite erstellt. Diese informiert über die aktuelle Situation vor Ort. Über diese Adresse sollen sich möglichst viele Mindenerwälder zu Wort melden. Zum einen wurde dort eine Unterschriftenliste zur Verfügung gestellt, in die sich Bürger eintragen können, die sich eine Anbindung an das Glasfasernetz wünschen. Zum anderen ist über die neue Website ein Fragebogen zur Zufriedenheit mit der aktuellen Internetanbindung abrufbar.
Dirk Schumacher und Jens Krentscher hoffen auf eine rege Beteiligung der Mindenerwälder Einwohner. Die Ergebnisse werden am Jahresende auf der Website veröffentlicht und zeitgleich der Gemeindeverwaltung zur Verfügung gestellt.
http://breitband.wir-in-hille.de