Mittwoch, 16 Februar 2022 16:39

Kunstrasenplatz wird gebaut

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Kunstrasenplatz wird gebaut (c) Fotolia.de

Mehrheitlich stimmte kürzlich der Bauausschuss dem Bau eines Kunstrasenplatzes und der Modernisierung der Leichtathletikanlagen auf der Sportanlage an der Verbundschule Hille zu. Der Beschluss war erforderlich, weil sich zwischenzeitlich die Kosten und damit der Eigenanteil der Gemeinde Hille erhöht haben.

Der Förderbescheid des Landes Nordrhein-Westfalen aus dem „Innovationspakt zur Förderung von Sportstätten 2020/2021“ in Höhe von 750.000 Euro liegt bereits seit Sommer 2021 im Rathaus vor. Die Sportanlage westlich der Verbundschule wurde 1997 angelegt und wird regelmäßig genutzt: Von der Verbundschule und der Grundschule Hille für den Schulsport, von den Fußballvereinen SC Hille und CVJM Hille sowie vom TV Sachsenroß Hille. Auch der jährliche Leistungsnachweis der Feuerwehren im Mühlenkreis findet hier statt, und Sportvereine buchen ihn für die Abnahme des Sportabzeichens. Es gibt neben dem Rasenplatz eine Laufbahn sowie Anlagen für Weitsprung, Hochsprung, Kugelstoßen und Diskuswerfen. Die Sportanlage steht allen Vereinen in der Gemeinde Hille offen, den Schlüssel für das Zauntor gibt es im Rathaus in Hartum.

Doch die vielfache Nutzung der Anlage ist nicht der Grund für die anstehenden Baumaßnahmen. Auch Maikäfer haben die Grünfläche für sich entdeckt und legen dort ihre Eier ab. Die Larven bleiben drei bis fünf Jahre im Boden und arbeiten sich dann an die Oberfläche vor, wo sie von hungrigen, resolut pickenden Rabenvögeln erwartet werden. „Die Fläche sieht dann aus wie ein Acker. Vertreiben lassen sich die Vögel nicht“, sagt Verwaltungsmitarbeiter Bernd Küchhold, der den Bauausschuss über den aktuellen Stand der Planungen informierte.

Der mitgliederstarke SC Hille stellte darum den Antrag auf Bau eines Kunstrasenplatzes, den die Käfer nicht durchdringen können und der ganzjährig, also auch nach Regenfällen und im Winter, bespielbar ist. Im Zuge dieser Maßnahme lässt die Gemeinde die Leichtathletikanlage modernisieren.

Das Ingenieurbüro Nagel in Bad Oeynhausen kalkulierte im Dezember 2020 die Kosten auf 1,163 Millionen Euro, die Gemeinde stellte einen Antrag auf Förderung der Maßnahme, die 2020 noch 100 Prozent betrug. Doch schon 2021 deckelte das Land die Fördersumme auf 90 Prozent der Kosten und stufte die Maßnahme in Hille als Tiefbau ein, für die es nur 750.000 Euro Zuschuss geben würde.

Doch der ursprüngliche Kostenansatz ließ sich nach Auskunft von Bernd Küchhold nicht halten. Es mussten die Ergebnisse einer Baugrunduntersuchung berücksichtigt werden, die Sportplatzrinne, die die Tartanbahn entwässert, darf aus Gründen der Sicherheitstechnik nicht offen bleiben; es wird ein geschlossenes und damit teureres System gefordert. Zudem lässt die Gemeinde Leerrohre für eventuell in Zukunft erforderliche Leitungen verlegen. Und der SC Hille wünschte sich einen Ballfangzaun und überdachte Sitzplätze für Trainer und Auswechselspieler. Damit stiegen die geschätzten Kosten auf 1,455 Millionen Euro.

Der Bauausschuss stimmte der Maßnahme Anfang Juli 2021 zu, beauftragte aber die Verwaltung und den SC Hille als Hauptnutzer des Fußballfelds nach Bekanntwerden des neuen Kostenansatzes alles noch einmal auf den Prüfstand zu stellen und nach Einsparpotential zu suchen.
Am 12. Januar 2021 lagen die Ergebnisse vor, und ein einvernehmlicher Kompromiss wurde geschlossen, dem Ende Januar nun auch der Bauausschuss zustimmte. Der Sportverein verpflichtet sich zu Eigenleistungen (u. a. Entfernen von Gehplatten und Pflastersteinen, Abbrucharbeiten) und erklärt sich bereit, auf Kunstrasen im Abstellbereich der mobilen Tore und eine Beregnungsanlage zu verzichten. Auch überdachte Wechselkabinen werden von der Wunschliste gestrichen. Der Bau eines Ballfangzauns wird verschoben, wobei die Vorarbeiten für eine spätere Montage schon jetzt erfolgen sollen.

Die Aufbauhöhe wurde verändert, zudem soll versucht werden, Ersatzteile für die Sportplatzrinne zu bestellen, um diese auszubessern, anstatt sie komplett zu erneuern.
Die geschätzten Kosten verringern sich somit um rund 209.000 Euro auf 1,246 Millionen Euro. Der Eigenanteil der Gemeinde läge bei knapp 500.000 Euro. Allerdings werde, sagt Bernd Küchhold, erst das Ausschreibungsverfahren konkrete Zahlen bringen.

Geplanter Baustart ist Ende Juni mit Beginn der Sommerferien, die Bauzeit wird voraussichtlich etwa drei Monate dauern – das hängt natürlich auch vom Wetter ab.

Quelle: Gemeinde Hille

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